Wie funktioniert Geld
Das Geld und die damit verbundenen Währungen sind aus dem Bedürfnis entstanden den Handel von Waren und Dienstleistungen zu vereinfachen. So erhielten wir die Möglichkeit zwei voneinander unabhängige Dinge auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, und im Tausch für Geld der entsprechenden Währung Waren käuflich zu erwerben und damit zu handeln.
Um den Handel zwischen verschiedenen Währungen zu ermöglichen bedarf es jedoch eines gemeinsamen Nenners, der Wechselkursparität.
Ursprünglich beruhte der Umtausch von Geld auf einem feststehenden Wertverhältnis zu den Münzmetallen (Silber oder Gold). Das Geld entsprach somit dem Materialwert in der Währung welche es verkörperte - sogenannte Kurantmünzen.
Später wurde auf dieser Grundlage entschieden den Wechselkurs von Geld an Gold zu verankern, um so den Tausch von Papiergeld zu ermöglichen. Die Nationalbanken waren verpflichtet gegen das Vorweisen des Papierscheins dem Überbringer den Gegenwert in Gold auszuhändigen (Goldstandard).
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde schlussendlich die uns heute bekannte Währungsordnung nach dem Bretton-Woods-System geschaffen. Dabei wurde der Gegenwert zum Geld aufgehoben, und der US Dollar als Ankerwährung bestimmt. Zur Kontrolle des Systems wurden die Institutionen Weltbank und Internationaler Währungsfonds geschaffen.
Anfang der 70-er Jahre wurde das Bretton-Woods-System zwar abgeschafft, jedoch sind heute noch diverse Währungen eng an den Dollar gebunden, und die geschaffenen Institutionen bestehen mit teils veränderten Zuständigkeiten noch heute.
Sie sehen also, das Papiergeld im Portemonnaie hat wenig mit dem Gold zu tun, welches in der Nationalbank liegt. Vielmehr ist eine Nationalbank stets bemüht den Tauschwert des Geldes mit den gegebenen Mitteln stabil zu gestalten. Ein gutes Beispiel sind die Massnahmen zum Wechselkurs des Schweizer Franken gegenüber dem Euro. Dabei hat die Schweizerische Nationalbank grosse Geldbestände an Euros eingekauft, um so die Nachfrage und damit einen hohen Warenwert des Euros aufrecht zu erhalten.
Wie funktionieren Bitcoins
Bitcoin ist die Bezeichnung für ein dezentrales Zahlungssystem mit virtuellen Krypto-Geldeinheiten. Die Idee einer virtuellen Währung setzt dort an wo die bekannten Währungen bereits heute stehen. So wird im Fall von Bitcoins seit Beginn darauf verzichtet überhaupt eine Wechselkursparität herzuleiten. Der Kurs von Bitcoins orientiert sich an Anbebot und Nachfrage auf dem Markt.
Entgegen den gewohnten Währungen bei welchen die Nationalbank bei Bedarf Notengeld nachdrucken kann, muss bei Bitcoins jede einzelne Einheit zuerst "erschaffen" werden. Das Rechnen des neuen Bitcoins wird dabei als Bitcoin-Mining bezeichnet.
Beim Mining werden neue Geldeinheiten der Bitcoin-Währung gerechnet. Teilnehmer der Währung können zu diesem Zweck Rechenleistung dem Netzwerk zur Verfügung stellen. Im Austausch zu der Rechenleistung erhalten die Miner vom Netzwerk nach erfolgten Berechnung eine Entschädigung in Bitcoin-Geld. Das Ergebnis der Berechnung dient der Bestätigung von Zahlungen und sichert den Betrieb des Bitcoin-Netzwerks. Mit zunehmender Menge an Bitcoins werden die Rechenoperationen immer komplexer, was dazu führt, dass für die steigende Menge an Bitcoins und den damit verbundenen Transaktionen immer mehr Rechenleistung zur Verfügung gestellt werden muss.
Der vermutlich grösste Unterschied zum Papiergeld und Ähnlichkeit zum Gold, ist die beschränkte Verfügbarkeit von Bitcoins. Die maximal mögliche Geldmenge sind 21 Millionen Bitcoins. Jeder einzelne Bitcoin muss dabei gerechnet und somit erschaffen werden.
Der letzte mögliche Bitcoin wird voraussichtlich im Jahr 2130 berechnet werden.